Dienstag, 5. Dezember 2017

wann fühlt sich architektur richtig an ?







leute, die mit herz und verstand bauen, womöglich in etwas ursprünglicher umgebung, haben manchmal sehr eigene vorstellungen, ein gebäude in die landschaft zu integrieren. diese häuser
sehen dann auch aus wie gefasste edelsteine. das niedliche, nette, brave wird ja auch
bei einem juwel meistens nicht gesucht oder gewünscht.
gebaut wird für menschen- meistens. aber ich habe auch schon kuhställe gesehen, die
durchdacht und kuhgerecht gestaltet wurden. ob sich die kuh wohl fühlt, erkennt man leider
nur an ihrer gesundheit und produktivität.

der mensch braucht auf dauer ein dach über dem kopf und fenster, aus denen er
rausschauen kann und was sieht, wenn er rausschaut. und genug licht muss hereinkommen können.
das ist dann auch schon?  das ist es sicher nicht allein.





quelle therme in vals

gutes und prominentes beispiel aus der schweiz ist der architekt peter zumthor.
als ich vor vielen jahren das erste mal fotos in einer zeitschrift von der therme in vals sah,
ging ich regelrecht auf die suche. wollte herausfinden, was es genau ist, was einen so
erstaunt und gefangen nimmt. wie schön muss es sein, dort tatsächlich zu baden und zu thermen.




peter zumthor im atelier quelle pinterest




über architektur:


ZEIT: Aber was ist für Sie gute Architektur?
Zumthor: Ich habe an der Universität in Mendrisio den Studenten immer gesagt: "Ihr habt jetzt die Aufgabe, Häuser zu machen, die auf eine Stadt, eine Landschaft reagieren. Das Wichtigste dabei ist, dass ihr auf eure eigenen inneren Bildern von Schönheit oder Stimmigkeit reagiert." Es geht um den Prozess von Schauen und Fühlen, aus dem sich Formen ergeben, deren Wirkung man prüfen muss. Das ist eine künstlerische Arbeit. Beim Bauen selbst kommt viel Theoretisches und Technisches dazu. Aber der Anfang ist derselbe wie beim Maler oder Schriftsteller, es ist Autorenarbeit. Und dann gibt es Glücksmomente, in denen etwas Überraschendes entsteht.
 (ausschnitt aus einem zeit-Intwerview)

das ganze interview hier





quelle gian salis architekten schweiz




quelle oberschelp architekten




jemand, der in  einem haus wohnt,würde die frage vom titel vielleicht so beantworten:  sich beschützt und doch nicht eingeengt fühlen.
die verbauten materialen anfassen, spüren, riechen können.
und wer über die jahre eine gutes gefühl hat, nach hause zu kommen,
der wohnt ganz sicher richtig gut. was nicht heißt,
daß man sich ( und seinen wohnort) nicht verändern kann und darf und soll. solange es geht. solange es einen dahin zieht, wohin man will.





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