ich winke meinem bruder zu. er wohnt ganz unten.
in der mitte meine beiden anderen geschwister
in der mitte meine beiden anderen geschwister
und meine eltern.
ohne zu ahnen, daß ich selbst einmal bauen würde. um mir die sorgen zu nehmen, was
alles schiefgehen kann und weil ich kein fachmann bin, war von anfang an ein architekt
dabei. vom erkunden des grundstücks über vorstellungen, den hang weitgehend zu belassen und
das haus der umgebung anzupassen, bis zu den ersten entwürfen. auch wenn ich alles über
den bauantrag, die ausschreibungen und die bauleitung an meinen architekten deligiere,
werden genug hindernisse auftauchen. mit einem profi an meiner seite wird es schon
gutgehen. so ein kleines gebäude ist auch viel übersichtlicher als ein richtiges einfamilienhaus.
20.01.2018
heute wird aus dem kleinen hang ein bauplatz gemacht.
forstbetrieb armin hartmann braucht nur einen vormittag für das roden des oberen teils..
der efeubewachsene busch in der bildmitte bildet die westliche grenze meines hangs.
hier wird die einfahrt sein. alles was gefällt wurde und noch wird, versuche ich
wieder aufzuforsten, damit der hang wieder renaturiert wird. die eingriffe durch
betonfundamente wird minimal ausfallen.
24.1.2018
der grundriss ist jetzt da. wir einigten uns über ausführung und dimension. und ich benötige
doch 65 qm netto wohnfläche. dazu kommt eine terasse, eine zufahrt incl. parkplatz,
ein kleiner kellerraum, der gleichzeitig teil des fundamentes bildet. der rest wird
mit stützpfeilern fundiert. die größte fläche unter dem kleinen haus wird also weitgehend als
naturhang erhalten bleiben. eine natur-terasse unter dem haus ist dann regengeschützt.
für mich ein genuss, im regen draußen zu sitzen ohne nass zu werden.
nach westen hin offen vielleicht ein schöner platz zum sonnenunterganggenießen...
es wird nicht alles topfeben werden. ein paar sitzgelegenheiten und fertig.
nach dem roden habe ich einige sehr große sandstein- findlinge entdeckt.
die sollen nicht untergeschoben werden, wenn das fundament gebaut wird.
am ende können sie mit einem kleinen bagger plaziert werden, wo sie schön zur geltung kommen
oder den hang abstützen.
mein architekt zeichnet jetzt noch die ansichten und entwirft ein dach, vielleicht sogar
ein walmdach. dann sieht das gebäude noch graziler und kompakter aus als mit einem satteldach.
für die fassade und das dach hat er sich was besonderes ausgedacht. es gibt weder putz an
der fassade , noch ziegel auf dem dach... das hatten wir von anfang an ausgeschlossen.
wir möchten außerdem auf dachrinnen verzichten. der regen soll und darf direkt vom
dach auf den hang fließen. ähnlich wie z.b. bei alten koreanischen häusern.
oder anderen ländlichen gebieten, wo das früher ganz normal war.
regenvorhänge vor den fenstern. eiszapfen im winter? letzteres eher unwahrscheinlich,
weil wir schon gar nicht mehr wissen, wie winter aussieht unter 200 meter höhe.
willi stengel über hanok-häuser zitat quelle:
Die Heizung einer Appartementwohnung könnte man so verlegen, dass die Temperatur des Bodens an beiden Enden des Zimmers unterschiedlich ist. Z.B. in dem man den Abstand zwischen den Rohren ein bisschen ändert. Durch den Temperaturunterschied zirkuliert die Luft im Zimmer. Wenn aber der Fußboden an allen Stellen gleich warm ist, bewegt sich die Luft nicht. In einer solchen Luft fühlt man sich nach einer Nacht nicht ganz wohl. Wenn die Luft zirkuliert wirkt sie frischer. Besonders abends merkt man das deutlich. Es ist bestimmt besser für die Gesundheit, wenn sich die Luft leicht dreht.
Frau Tong Un-Ha, die in einem traditionellen Hanok lebt kann bestätigen, dass die alte Fußbodenheizung durch die das Zimmer an verschiedenen Stellen unterschiedlich warm wird eine wohltuende Wirkung hat.
| In einem Haus mit moderner Heizung, z.B. in einer Appartementwohnung bekommt man Atembeschwerden und Kopfschmerzen wenn man die Heizung hochdreht. Aber hier ist die Luft immer frisch auch wenn der Fußboden fast kocht. Die Feuchtigkeit wird auf natürlicher Weise geregelt, auch wenn man stark gefroren hat, fühlt man sich nach einer Nacht am nächsten Tag wieder fit |
zitat aus die koreareise
Im Einklang mit der Natur
Die Baumeister der Hanoks strebten schon seit jeher ein Wohnen im Einklang mit der Natur an. Schon die Positionierung des Hauses ist entscheidend. Das Prinzip, das den idealen Standort eines Hanoks festlegt, wird Baesanimsu genannt. Es besagt, dass die Vorderseite des Gebäudes auf eine Wasserquelle hin ausgerichtet sein soll, während sich hinter dem Haus optimalerweise ein Berg befindet.
Auch klimatische Aspekte werden beim Bauen berücksichtigt, deshalb gibt es regionale Unterschiede in der Bauweise. Im kälteren Norden ist der Grundriss quadratisch, es gibt nur wenige Fenster und keine Wände zwischen dem Wohnraum und der Küche. Das dient der besseren Wärmezirkulation. Im Süden finden sich dagegen vorrangig längliche Gebäudeformen mit zahlreichen Fenstern, sodass für ausreichend Durchzug gesorgt ist.
typisches hanok
bauphysik ist sehr interessant und wichtig. es soll nicht nur ein schönes, naturnahes haus werden, sondern auch gesundes wohnen fördern. heute werden die häuser sehr stark gedämmt. lüften ist dann sowieso an der tagesordnung.
an fasching passiert nicht so viel am bauplatz. alle sind irgendwie mit der 5. jahreszeit beschäftigt.
ich besuche wieder einmal eine haslocher fremdensitzung. das haslocher wappen ist
doch wirklich schön interpretiert.....
eine woche später kommt der entwurf:
der hang ist wirklich steil., zwischen terasse und talseite darunter sind es tatsächlich fast 6 meter.
eine treppe würde richtig seltsam aussehen. hat vorteile so ganz ohne anbindung nach unten.
das baumhaus-feeling ist noch ausgeprägter. überraschender besuch ist auch ausgeschlossen.
privatsphäre! und fee kann nicht über die treppe ausbüchsen.
das asymetrische walmdach muss genehmigt werden. zur nordseite hin hat es die vorgeschriebene neigung.nach süden nicht. dieser tolle trick verkleinert das raumvolumen enorm. kostenersparnis.
die asymetrie ist spannend. innen wie außen.
mehr verrate ich an dieser stelle noch nicht. aber den grundriss des wohngeschosses noch:
überall fenster zum rausschauen. der wc/schrank-block in der mitte hat ein dachfenster.
das bad alles was man braucht und im westen gibt es eine variable liege, die zum gästebett werden kann. kleine wege trotz langer sichtachsen und fluchten.
da wir eine befreiung( Ausnahmegenehemigung) vom sehr alten bebauungsplan brauchen,
wird mein anliegen als erstes im gemeinderat besprochen. die dachneigungen sind hier mit 40 grad vorgegeben. außerdem sind auch walmdächer nicht üblich. die erste hürde im genehmigungsverfahren?
die neigung im norden ist immerhin 38 grad. die beiden seitlichen und das südliche dach liegen
weit darunter.
inzwischen packe ich umzugskisten. ich habe mehr bücher als gedacht. da sie alle im haus verstreut sind, sah es weniger aus. ganz voll machen kann ich die kisten auch nicht. ich denke an meine umzugshelfer.
manchmal mache ich mir schon gedanken über die bepflanzung nach dem hausbau.
ich will nur einheimische gehölze und kleinere bäume, damit die vögel was davon haben.
ich hatte nie so richtig bedacht, daß exotische pflanzen für unsere einheimische vogelschar
und andere tiere fast nutzlos sind. haselnuss auf alle fälle. mit etwas glück locke ich damit eichhörnchen an. märz/april hängen wir nistkästen für verschiedene arten auf.
vorher wird noch eine alte etwas marode kiefer gefällt, die bei meinen eltern am rand
des grundstücks steht. danach soll erstmal wieder ruhe einkehren, damit wenigstens ein paar vögel nisten wollen.
1. märz 2018 hoasli hurra!
der gemeinderat hat dem entwurf zugestimmt. die haslocher sind
eben spitze. mein gebäude ist ja nun nicht soo utopisch, scheint aber für manche
doch einen futuristischen touch zu haben. etwas anders ist es schon. kleiner und
mit komplett asymetrischem dach. der größte teil steht auf stützen, damit der hang darunter
frei bleiben kann. ich freue mich, daß der bauantrag kein problem darstellen wird.
das landratsamt hatte vorher schon angekündigt, daß sie bei zustimmung der gemeinde
(wohl) auch keine einwände haben würden.
jetzt wird nochmal alles genau nachgerechnet, der antrag eingereicht und nach
erteilung der baugenehmigung mit den ausschreibungen begonnen. nicht ohne
vorher nochmal alles genau zu planen. denn alles was nachträglich geändert wird, wird teurer.
was die konstruktion betrifft, wird der architekt das sagen haben, weil hier auch die
baukosten drinstecken. die innenausstattung steht vorerst noch nicht zur diskussion.
aus einem guß, viel holz, etwas messing ( vielleicht) und weiße decken? mal sehn,
was der prozess bringen wird. es wird auch von der äußeren gestaltung abhängen,
sie kann sich im inneren wiederfinden.
auszug
bis auf ein paar dinge ist alles in kisten verpackt. mein haus wird in 8 tagen geräumt.
ich halte die stellung und meine staubsauger im dauereinsatz.
vor ostern soll die endgültige übergabe an den neuen besitzer stattfinden.
nach ostern werde ich also wieder in bayern wohnen. erstmal in einem zimmer bei
meinen eltern. gutes lehrstück mal mit weniger persönlichem kram auszukommen.
ansonsten ist die unterbringung luxus pur. meine mutter backt und kocht sehr gerne und sehr gut.
freue mich darauf , frühling und sommer in der heimat zu sein. die letzten 30 jahre
war es höchstens mal ein verlängertes wochenende.
meine nichte jana will/muss ende des jahresendlich aus australien zurückkommen. sie freut sich schon auf uns, auf das neue haus und schmiedet dennoch wieder pläne für neuseeland.
sie nennt es noch zukunftsmusik. aber ich schätze, einen zugvogel kann und sollte
man nicht aufhalten. jeder mensch hat seine träume und es ist schön, wenn er sie auch
verwirklicht. mit allen konsequenzen. dazu gehört auch mut.
mein freund der baum ist tot.
und noch ein baum musste gefällt werden. eine riesige kiefer, die den kleinen
winz-garten meiner eltern im westen überschattete und mit nadeln bescherte, was das rasenstück
so gut wie unnutzbar machte in den letzten jahren, die kiefer nadelte so stark, daß meine
eltern sich zum fällen entschlossen hatten. der baum saß noch an der grenze bei meinen eltern,
somit hatte ich hier mal keine kosten. er war riesig.....
unten total verkahlt. die baumkrone war intakt . hier darf bald etwas neues wachsen.
zuerst aber wurde die deko samt nistkästen entfernt.
kaminholz. das ist die ausbeute von meinem bauplatz. dazu kommt nach spalten und aufsetzen
die ausbeute der kiefer. ihr erratet nicht, wer das gesetzt hat? (ich wars nicht!)
nach ostern lebe ich hier und kann mithelfen, wenn meine mutter nicht wieder schneller ist.
fee macht auch holz- ständig und mit leidenschaft.
der hang von der mainwiese aus gesehen. nach der letzten hausreihe gibt es nur noch wald.
so, die allerersten vorbereitungen sind abgeschlossen. sobald die genehnigung erteilt ist,
wird gebaut. jetzt heißt es warten, bis alles fertig geplant ist, berechnet, bemessen.....
es wird frühling werden......
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