ich wollte wildkräuter , überall da, wo sie wachsen wollen. malte mir aus, wie sich die
gräser, mohnblüten und andere wiesenblumen im wind wiegen und im gegenlicht ihre
filigrane schönheit zeigen. der hintergedanke war natürlich, so wenig arbeit wie möglich zu haben
und einen üppigen grünen garten.
dabei übersah ich aber, daß die natur auch geschöpfe hervorbringt, die sich so stark ausbreiten,
daß einzelne horste oder ganze arten miteinander verschlungen nicht mehr so gut aussehen.
der südhang war besonders betroffen, weil hier der bagger gewütet hatte und alles
neu wuchs. die nachbarwiese dagegen trug jedes jahr ähnliche wildkräuter, die keinen
platz für anderes bot. bei mir war also open house und alles, was angeflogen kam, ließ sich nieder, weil
die nackte erde es zuließ.
in vielen gräten werden unkräuter zügig entfernt oder - schlimmer- mit chemischen mitteln
unterdrückt. daher weiß man eigentlich nicht, wie die pflanze in blühendem zustand aussieht und wirkt.
in einem dicht bepflanzten garten gibt es nicht so viel unkraut. manche arbeiten auch mit bodendeckern und / oder mulch. lücken im garten sind immer schlecht, weil dann irgendwas wächst.
der klee wächst ebenso üppig und sucht sich seinen platz auch selbst aus. er blüht in
weißen oder lilafarbenen horsten. der filigrane storchschnabel breitet sich aus wo er kann.
diese beiden pflanzen gehören zu den vielen, die ich stehen lasse.
foto links unten: schöllkraut mit zarten gelben blüten. einige horste dürfen erstmal bleiben.
wie gesagt: ich experimentiere.
wer also genug platz im garten hat, reserviert vielleicht platz für die wunderwaffen
der natur und entdeckt, wie schön wildkräuter als einzelpflanze oder in gruppen mit anderen wirken.
essbare wildpflanzen gibt es wie sand am meer- auch in meinem garten. da werde ich wohl
bald mal einen salat daraus zaubern. eine liste einer zuverlässigen website hilft, verwechslungen auszuschließen. aber es dürfte sich lohnen, den üblichen 5 - 8 salaten, die wir einkaufen, ein paar
neue geschmacksnoten hinzuzufügen. die blüten der kapuzinerkresse schmecken lecker und
sind auch noch sehr dekorativ. bei mir müssen sie noch wachsen. dieses jahr ist alles später dran.
eine weitere tolle blogseite ist unkrautliebe. von den hier beschriebenen wildkräutern
kenne ich die wenigsten namentlich oder gar "persönlich"
die disteln, die momentan am wachsen sind, will ich eigentlich rechtzeitig entfernt haben,
bevor sie sich rasant vermehren, wenn sie erstmal blühen.
die taubnessel ( kein foto gemacht) ist die lilafarbene schwester der weiße und gelben. sie wachsen überall im garten und die insekten lieben sie. ihr nektar schmeckt sehr süß sie blüht den ganzen lieben sommer lang. und sie brennt überhaupt nicht bei berührung mit unserer haut.
sie ist ein stickstoffanzeiger im garten- also der boden ist gut, wo sie wächst. lassen wir erstmal die hummeln dran, bevor wir und die blätter in salaten genießen.
ein hoch auf die brennnessel :
"Synthetischer Dünger aus dem Handel ist teuer und kann sich nachteilig auf Bodenlebewesen und die gesamte Umwelt auswirken. Mit einem selbst gemachten Brennnesselsud schlägst du dagegen gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Du wirst die unerwünschten Brennnesseln los, erhältst einen natürlichen Dünger, der keinen Cent kostet und stärkst die Pflanzen gleichzeitig gegen Schädlinge!"
margerite oder mutterkraut?
margeriten haben lange weiße blütenblätter und relativ schmale , gezahnte blätter.
ich lasse ganz bewusst die heilwirkung der wildkräuter unbeachtet. wer pflanzen als
wirkstoff an sich oder anderen oder tieren einsetzen möchte, informiert sich besser genau.
mir persönlich geht es in erster linie um die optische wirkung im garten und
wechselwirkung mit anderen pflanzen. zb. als dünger oder schädlingsbekämpfung ( siehe brennnessel)
alles auf grün und die wildnis ruft. auf dauer werde ich den wildkräutern nicht herr und
mache bestimmte sorten einfach raus. die lücken will ich dann nach und nach ersetzen mit
kleineren gehölzen.
sogar die bennnesseln sehen im gegenlicht hübsch aus. inzwischen entdecke ich
erste blütenknospen an den wilden , noch unbekannten horsten. immer wieder aber entferne ich disteln,
giersch, zaunwinden, stechapfel, löwenzahn und andere starkwachsende schlingpflanzen.
sie unterdrücken andere kleinere pflanzen und dominieren schnell einen garten.
sehr wuchsfreudig ist die goldrute . sie siedelt sich fleißig in der kleinsten mauerritze an.
ich entferne manche von ihnen und freu mich auf die anderen, die in leuchtendem gelb im spätsommer blühen. das zarte schöllkraut darf auch an einigen stellen bleiben.
mein bisheriges fazit : wildkräuter muss man im auge behalten und teilweise entfernen,
anderen raum geben, einige ganz eleminieren. das tue ich jetzt seit wochen. den preis
bezahle ich aber gerne. kulturpflanzen muss ich auch bemuttern. heute habe ich meine kleinen
azaleen gerettet, die im schatten der riesigen königskerze vor sich hin kümmerten.
auch ein neues feld: wildpflanzen mit kultivierten kombinieren. ob und wie das klappt,
weiß ich erst später im jahr.
mein garten ist grün und voll, das ist toll !
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